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ECOKRAFT-Technologie für Menschen in Haiti im Einsatz!




Haiti ist eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt und das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Die Wirtschaft des Landes ist schwach und das politische System instabil. Die Bevölkerung leidet unter allgegenwärtiger Gewalt und Arbeitslosigkeit; Unter- und Mangelernährung sind weit verbreitet. Die Situation wird zudem durch regelmäßige Umweltkatastrophen verschärft. Mit energieeffizienten Kochern und Agroforstwirtschaft möchte die Caritas Schweiz im Auftrag der Europäischen Union, die negativen Effekte der Klimaveränderung mildern und den Menschen eine wirtschaftliche Perspektive geben. François Baumgartner sprach mit Alexander Angermaier, Fachstelle Beschaffung, Caritas Schweiz und Reinhold Eder, CEO und Vorstandsvorsitzender der ECOKRAFT AG zu einer erst vor kurzem realisierten Werkstatt für Pyrolysekocher.



Herr Angermaier, wofür steht die Caritas Schweiz?

Angermaier: Die Caritas Schweiz verhindert, lindert und bekämpft Armut in der Schweiz und weltweit in mehr als 30 Ländern. Zusammen mit dem Netz der regionalen Caritas- Organisationen setzt sich die Caritas Schweiz für Menschen ein, die in der Schweiz von Armut betroffen sind: Familien, Alleinerziehende, Arbeitslose, Working Poor. Die Caritas betreut Asylsuchende sowie Flüchtlinge und leistet Rechtsberatung. Zudem vermittelt sie Freiwillige für soziale Einsätze. Überdies leistet die Caritas weltweit Nothilfe bei Katastrophen und engagiert sich im Wiederaufbau. Mit ihren Projekten in der Entwicklungszusammenarbeit setzen wir uns in den Bereichen Ernährungssicherheit, Wasser, Klimaschutz und Katastrophenprävention, Migration, Bildung und Einkommensförderung für Kinder und Erwachsene ein. Die Caritas Schweiz ist ein eigenständiger Verein mit Sitz in Luzern. Das Hilfswerk ist Mitglied des internationalen Caritas-Netzwerks. Dieses umfasst weltweit Organisationen in 165 Ländern.



Wie kam der Kontakt mit ECOKRAFT zustande?

Angermaier: Der Geschäftskontakt mit ECOKRAFT besteht schon seit längerer Zeit. Wir hatten schon für ein Projekt in Tadschikistan eine Maschine der ECOKRAFT AG gekauft. Dort wird erfolgreich Schafwolle pelletiert. Der Grund: ECOKRAFT konnte alle Anforderungen und Zertifizierungen erfüllen. Der Service und das Qualitätsmanagement haben überzeugt.


Eder: Wir setzen auf nachhaltige und robuste Geschäftsbeziehungen auch auf dem Geschäftsfeld der Entwicklungshilfe. Für uns ist es immer ein Herzensanliegen uns im karitativen Umfeld mit solchen Projekten engagieren zu können. Wir freuen uns daher, dass wir mit einem starken Partner wie der Caritas Schweiz erfolgreich kooperieren und anspruchsvolle Projektvorhaben umsetzen können.

„Die Projekte werden in diesem Bereich stets offiziell ausgeschrieben. Das fand auch für das Projekt in Haiti statt. ECOKRAFT konnte sich mit den relevanten Zertifikaten, und dem Preis-Leistungsverhältnis erneut durchsetzen.“

Alexander Angermaier, Fachstelle Beschaffung Caritas Schweiz



Was musste im Vorfeld zur Umsetzung des Entwicklungshilfe-Projekts in Haiti alles geklärt werden?

Eder: Unser Vorteil ist, dass unsere Technologie modular aufgebaut ist und sich sehr flexibel an die gegebenen Strukturen vor Ort anpassen lässt. Ferner müssen die oftmals aufwendigen Sicherheitsbestimmungen in einem politisch instabilen Land beachtet werden. Auch Fremdsprachenkenntnisse sind sehr wichtig. Da müssen wir besser werden.


Angermaier: Die Projekte werden in diesem Bereich stets offiziell ausgeschrieben. Das fand auch für das Projekt in Haiti statt. ECOKRAFT konnte sich mit den relevanten Zertifikaten, der Beratungskompetenz und dem Preis-Leistungsverhältnis erneut durchsetzen. Wir mussten zudem den Standort für die gesamte Anlage festlegen. Hierzu zählte ebenso die Klärung der Stromversorgung.



Herr Eder, was ist das Besondere an dieser ECOKRAFT-Anlage?

Eder: Für die Verarbeitung der Biomasse zu Heizpellets kommen eine Schneidmühle SM 200 und eine Pelletpresse RP 15 zum Einsatz. Die Schneidmühle SM 200 ist für verschiedenste Materialien ideal geeignet. Der günstige Anschaffungspreis, das robuste, geteilte Stahl- und Schweißgehäuse, die gute Reinigungsmöglichkeit sowie der leichte Messer- und Siebwechsel zeichnen diese Schneidmühle aus. Die Rotormesser sind nach der neuesten V-Schnitt-Technologie angeordnet, die stets für ein hochwertiges Mahlgut sorgen. Die RP15 ist hingegen speziell für feinkörnige Biomassen entwickelt worden. Daher kann die Zuckerrohr-Bagasse sehr gut pelletiert werden. Beide Anlagen wurden zudem an das vorhandene haitianische Stromnetz angepasst, sodass ein 32 Ampere Kraftstecker vollends ausreicht. Das alles ermöglicht die einfache Handhabung und Wartung der Maschinen und einen mit maximal 15 kw/h geringen Strombedarf.



Wozu trägt die neue Werkstatt also bei?

Angermeier: Wir stellen diese Pyrolysekocher in der Werkstatt her. Diese werden sodann an die Haushalte verkauft. Für die Öfen braucht man zudem Pellets. Bisher wurde mit Kohle und damit CO2 intensiv geheizt. Jetzt heizen wir mit Pellets, die aus umweltfreundlicher Zuckerrohr-Bagasse mit einer Vergaser-Anlage hergestellt werden. Die Biokohle, welche als Pyrolyserückstand entsteht, kann sodann zur Bodenverbesserung eingesetzt werden. Die mit Kompost angereicherte Pflanzenkohle, welche in den Boden eingearbeitet wird, erhöht die Bodenfruchtbarkeit, wirkt als einfacher CO2-Speicher und leistet damit vor Ort einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz. Das nennen wir dezentrale, umweltschonende und nachhaltige Energieversorgung.


Eder: Die komplette Maschine zur Herstellung der Pellets ist mit einem extrem geringen Energiebedarf verbunden und kann sehr einfach bedient werden. Somit können sich die Haushalte wieder autonom eine warme Mahlzeit zubereiten. Es werden für Menschen außerdem neue Einkommensmöglichkeiten generiert. Gleichzeitig können die vorhandenen Ressourcen des Landes genutzt werden. Das verhindert die weitere Abholzung und die damit verbundene Bodenerosion und unterstützt die Bemühungen zur Wiederaufforstung lokaler Wälder.



Warum haben Sie sich für ECOKRAFT entschieden und wie bewerten Sie die gemeinsame Zusammenarbeit?

Angermaier: Die Zusammenarbeit lief im Großen und Ganzen ganz gut. Die Projekte sind allerdings sehr anspruchsvoll. Interkulturelle Kommunikation ist da immer sehr wichtig.


Eder: Die Caritas Schweiz überzeugt durch eine hohe Professionalität im Hinblick auf die Umsetzung anspruchsvoller Projektvorhaben in der Entwicklungshilfe.…und auf einer Skala von 1 bis 10?


Angermaier: Eine 7. Sind Sie damit zufrieden?


Eder: Absolut. Wir würden die Zusammenarbeit mit einer 9 bewerten und uns über weitere Projektvorhaben sehr freuen.

Gibt es einen globalen Trend und weitere Beispiele für die Umsetzung solcher Erfolgsgeschichten?

Angermaier: Die Verwertung von Abfallprodukten wird zunehmend an Bedeutung gewinnen. Das ist schon etwas Neues, was wir bei Klimaprojekten derzeit erleben. Die Technologie wird darüber hinaus sicherlich auch im industriellen Kontext wichtiger werden.


Eder: Das sehen wir genauso.


„Die Caritas Schweiz überzeugt durch eine hohe Professionalität im Hinblick auf die Umsetzung anspruchsvoller Projektvorhaben in der Entwicklungshilfe.“

Reinhold Eder, CEO und Vorstandsvorsitzender ECOKRAFT AG



Herr Angermaier, würden Sie aufgrund der gesammelten Erfahrungen die ECOKRAFT AG für ähnliche Projekte weiterempfehlen und warum?

Angermaier: Auf jeden Fall. Vor allem finden wir, dass das Test-Pelletieren bei ECOKRAFT zur positiven Entscheidungsfindung beiträgt. Der vorgenannte Testlauf hilft dem Kunden und Auftraggeber Vertrauen aufzubauen, womit die Investitionsentscheidung für eine solche Anlagentechnik besser begründet werden kann.



Und wie geht es jetzt weiter?

Angermaier: Die Entwicklungszusammenarbeit mit anderen Ländern bildet bei uns auch in Zukunft einen Schwerpunkt unseres ganzheitlichen Engagements. Zudem haben wir schon das nächste Projektvorhaben für Uganda auf dem Schirm. Ich denke, dass wir hier sicherlich erneut auf ECOKRAFT zukommen werden. Denn: Wir schätzen einfach die Flexibilität und den Anspruch an Qualität.


Eder: Und wir werden mit neuen Innovationen auch in Zukunft einen substantiellen Beitrag für weitere Projektvorhaben im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit leisten. Der Einsatz unserer Technologien in einer von Umweltkatastrophen strapazierten Region wie etwa Haiti eröffnet Menschen eine kleine wirtschaftliche und zugleich umweltfreundliche Perspektive.


Mehr Informationen erhalten Sie unter: https://www.caritas.ch/de/startseite.html



IHK Magazin November 2018
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Deggendorfer Zeitung vom 13 Dezember 2018
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